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Sonntag, 29. Dezember 2013

Testbericht: Pokémon Y

System: Nintendo 3DS                                 Texte: multilingual
Release: 12.10.2013                                    Sprachausgabe: keine
Genre: Rollenspiel                                         Version: Deutschland
Entwickler: Nintendo                                    Altersfreigabe: USK 0
Spieler: 1-2                                                    Online-Multiplayer: Ja



Story
Die Geschichte handelt von fünf Pokémon-Trainern, welche die Welt Kalos bereisen wollen um am Ende zu wahren Pokémon-Champions aufzusteigen. Diesem Vorhaben ist aber Team Flare mit seinem Anführer Flordelis ein Dorn im Auge, weshalb er alles daran setzt die Teenager aufzuhalten. Denn er selbst strebt nach der Weltherrschaft und möchte zu diesem Zweck alles Leben der Welt vernichten, weil er der Auffassung ist Menschen und Pokémon können nicht friedlich zusammen existieren sondern würden sich bekriegen und die Welt ins Verderben stürzen. Seinen Plan von einer Grundreiningung des Planeten heißt es nun aufzuhalten. 


Ihr könnt euch dabei aussuchen ob ihr einen Jungen oder Mädchen steuert und wie ihr den Helden benennt. Im Laufe des Spiels kann man sich auch nach Bedarf einkleiden und sogar Poser-Videos von sich erstellen um anderen Trainern zu zeigen mit wem sie sich anlegen.

Gameplay
Wer schon mal ein Pokémon-Spiel gespielt hat weiß genau was ihn erwartet, denn das Grundprinzip ist im Kern immer das gleiche. Ihr bereist in der Regel alleine die große Welt und stellt euch auf eurem Weg unzähligen anderen Pokémon-Trainern in die Quere. Nur ab und zu werdet ihr von einem Freund unterstützt und es kommt zu Gruppenkämpfen. Diese Kämpfe stellen so ziemlich den Schwerpunkt des Spiels dar.


Denn nahezu überall in der Wildnis begegnen euch viele verschiedene skurrile Wesen, die Pokémon genannt werden. Diese Pokémon gibt es in bis zu 18 verschiedenen Gattungen, denen auch verschiedene Elemente zugeteilt sind. Am Anfang des Spiels bekommt ihr die Auswahl zwischen einem Exemplar der Klassen Feuer, Pflanze und Wasser und zieht los ins Abenteuer. Trefft ihr nun zufallsbedingt auf ein wildes Pokémon geht der rundenbasierte Kampf los und läuft nach folgendem Schema ab: Jedes Attribut ist gegen ein anderes besonders stark, aber auch besonders anfällig. Ähnlich wie man es vom Stein-Schere-Papier Prinzip kennt muss man also abwägen welche Pokémon man einsetzt. Maximal 6 können einem Team angehören.

Hört sich evtl. einfach an, wird aber extrem komplex durch den Umstand, dass es zum einen viele Pokémon mit mehreren Klassen gibt und man zum anderen auch mit der Zeit durch Erfahrung durch Items neue Angriffe und Abwehrfähigkeiten lernen kann, die wiederum einer anderen Klasse angehören. So kann ein Flug-Pokémon z.B. genauso gut auch das Attribut Feuer beherrschen und zusätzlich eine Attacke vom Typ Wasser oder Psycho lernen. Den Kombinationsmöglichkeiten sind fast keine Grenzen gesetzt. Ziel sollte es also sein ein möglichst breitgefächertes Sortiment aus Pokémon zu haben, die auf jeden Aktion des Gegners das richtige Mittel parat haben. Bei rund 700 Pokémon, die es im Spiel gibt kann man sich den Zeitaufwand ungefähr vorstellen, bis man das für sich ideale Team gefunden hat.

Im Laufe des Spiels betretet ihr wie bei Rollenspielen so üblich natürlich auch verschiedene Städte, redet mit den Bewohnern um Hinweise zu eurem nächsten Ziel zu erhalten, kauft hilfreiche Items oder Pokébälle zum einfangen wilder Pokémon ein oder versucht euer Glück in einer der 8 Arenen, an deren Ende euch der Arenaleiter zum Kampf herausfordert und im Falle eures Sieges den wichtigen Orden überreicht, die ihr wiederum braucht um das Spiel abzuschließen. Es versteht sich von selbst, dass natürlich auch viele andere NPCs versuchen euch in Kämpfe zu verwickeln. Meist bekommt ihr dafür aber nur Geld und ab und zu ein nützliches Item.

Neu in Pokémon Y als auch im Gegenpart X sind die Möglichkeiten, eure Pokémon gezielt zu trainieren und somit ihre Werte zu erhöhen abseits vom Level, was sie durch Kämpfe sowieso erreichen und durch das sie stärker werden. Darüber hinaus lässt euch der Menüpunkt Poké Mon Ami über den Touchscreen mit euren Pokémon spielen was zu größerem Vertrauen und somit einer höheren Chance führt, gegnerischen Angriffen auszuweichen oder selbst öfter kritische Treffer zu landen.

Bleibt abschließend noch das Online-Feature zu erwähnen, das es euch erlaubt weltweit gegen andere Spieler anzutreten und Pokémon mit ihnen zu tauschen. Lokal ist dies natürlich auch möglich.

Grafik
Erstmals in der Geschichte von Pokémon hat man sich entschieden, den altbackenen Stil der Spritegrafik aus der Vogelperspektive zu überarbeiten und ist nun zu einer schicken halb-isometrischen 3D-Grafik mit Polygonmodellen übergegangen. In manchen Städten wie Illumina City wechselt die Perspektive sogar zu einer richtigen 3D-Ansicht von hinten. Der 3D-Effekt des Nintendo 3DS wird hingegen nur in Kämpfen und an wenigen anderen Stellen eingesetzt. Wer das also besonders mag wird vermutlich leicht enttäuscht sein. Ich fand den neuen Grafikstil und die besseren Effekte sehr gelungen.

Sound
Ein Rollenspiel mit guter Musik ist gleich viel mehr wert und glücklicherweise kann Pokémon Y auch in diesem Bereich punkten. Fast jedes Gebiet hat sein eigenes Musikstück und viele von ihnen bleiben dank Ohrwurmpotential schnell im Gedächtnis hängen. Da ist es auch zu verzeihen, dass die Pokémon nur kratschige Laute von sich geben wie aus frühen Game Boy-Zeiten. Auch wäre eine Sprachausgabe schön gewwesen, hätte den Speicherplatz des Moduls aber vermutlich gesprengt.

Das gefällt mir an Pokémon Y
- Süchtig machendes Sammelprinzip
- Sehr großer Spielumfang
- Endlich ansehnsliche 3D-Grafik
- Gelungener Soundtrack
- Mehrere Spielmöglichkeiten

Das gefällt mir nicht an Pokémon Y
- Ziemlich belanglose Story ohne Überraschungen
- Bis kurz vor Ende etwas zu einfach
- Wenig Rätsel und andere Denkaufgaben
- Einige Dialoge sehr fremdschämig

Fazit: Pokémon Y macht seinen Job als Spiel, in dem es um sammeln und aufleveln geht, ausgezeichnet. Worüber man streiten könnte ob es noch andere Elemente von Rollenspiel ausreichend bedient. So werden Rätsel leider kaum geboten und die Story könnte auch ein paar Überraschungen und die ein oder andere Wendung vertragen. Schade ist auch, dass die Charaktere untereinander keine besonderen Beziehungen zueinander aufbauen. Es dreht sich einzig um das Thema Freundschaft. Die Dialoge bleiben meist auf eher flachem Niveau und sind zum Teil sogar etwas fremdschämig.


Das soll dem Spielspaß aber keinen Abbruch tun, denn der wird definitiv geboten meiner Meinung nach. Wie anfangs erwähnt kann das bewährte looten & leveln System sehr stark motivieren und der Umfang des Spiels passt auch. Zu der technischen Seite kann man sagen, dass Nintendo auch in dieser Serie endlich den Sprung zu 3D geschafft hat und man schöne Charaktermodelle und Effekte zu Gesicht bekommt. Die Musik geht gut ins Ohr und wird auch nach längerer Zeit nicht langweilig. Die ganzen Zusatzfeatures wie das Supertraining oder Poké Mon Ami sind eine schöne Idee, sind den Zeitaufwand aber nicht wert, den der Effekt bringt.

Wertung: 8,5 von 10 Punkten

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