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Samstag, 28. Dezember 2013

Testbericht: Knack

System: PlayStation 4                        Texte: deutsch
Release: 29.11.2013                          Sprachausgabe: deutsch
Genre: Action-Jump'n Run                Version: Deutschland
Entwickler: Sony                                 Altersfreigabe: USK 12
Spieler: 1-2                                          Auflösung: bis 1080p 























Story
Die Story von Knack ist schnell erzählt. Die Menschheit befindet sich im Krieg mit den Kobolden. Deren Anführer Gundahar hat zum Ziel die Weltherrschaft an sich zu reißen. Soweit so unoriginell. Gäbe es da nicht den Doktor und seine Erfindung namens Knack. Dieses Wesen besteht aus unzähligen Relikten und ist in der Lage sich selbst zu vergrößern und stärker zu werden. Mit dieser Geheimwaffe macht sich der Spieler auf in den Kampf, die KObolde zurück zu schlagen.

Gameplay
Bei Knack handelt es sich im Grunde um eine simple Mischung aus Hack'n Slay mit einer guten Prise Jump'n Run, die allerdings leider erst etwas spät zum tragen kommt. Meist besteht die Aufgabe darin, sich durch immer neue Gegnerwellen zu prügeln und möglichst gut auszuweichen, denn viel hält Knack nicht aus. Nach und nach kommen anspruchsvolle Geschicklichkeitspassagen dazu und man muss auch mal den einen oder anderen präzisen Sprung setzen. Wobei diese Stellen immer noch deutlich einfacher sind als der Rest des Spiels.

Hier kommen wir nämlich schon zum wohl größten Kritikpunkt des Spiels, dem Schwierigkeitsgrad. Schaut man sich das Spiel an könnte man meinen es sei für eine eher jüngere Zielgruppe entwickelt worden. Problem an der Sache ist nur, dass das Spiel gespickt ist mit fiesen Situationen und selbst auf leicht nicht wirklich das ist was die Bezeichnung vermuten lassen könnte. Ich selbst habe das Spiel auf Normal beendet und bin gut ins schwitzen gekommen, da das Trefferfeedback leider sehr nach dem Zufall abläuft. Soll heißen ihr vertragt meistens einen Treffer, seid aber beim zweiten nahezu immer tot und zwar unabhängig davon wie lang die Energieleiste ist. Umgekehrt kann es sein, dass ihr einen großen Roboter mit einem Schlag kaputt haut, ein kleiner Kobold aber auch beim dritten Treffer nicht klein beigeben will. Nach welchem Schema hier vorgegangen wurde bei der Entwicklung erschließt sich einem nicht. Ebenso sind die Rücksetzpunkte meist fair gesetzt und nicht allzu weit auseinander, aber halt nur meist und gerade bei besonders harten Stellen wünscht man sich, der Abstand möge doch bitte etwas kleiner sein.

Zwar gibt es die Möglichkeit, versteckte Schatztruhen zu entdecken, in denen Geräteteile und Kristallrelikte enthalten sind, mit denen ihr diverse Fähigkeiten dazu bekommt. Leider benötigen aber die Knack-Erweiterungen derart viele Relikte, dass man erst im zweiten oder dritten Durchgang davon etwas hat und das New Game+ lässt es nicht zu, den Schwierigkeitsgrad höher zu stellen, was für Trophäenjäger bedeutet: Alles schön von vorn bitte.

Man muss dem Spiel aber zu gute halten, dass die Steuerung schnell und direkt funktioniert. Somit bleiben zwar die Niederlagen wegen ihrer Menge frustrierend, man hat aber in der Regel selbst schuld und kann dem Spiel nicht vorwerfen, es dem Spieler durch Programmfehler schwerer als nötig gemacht zu haben. Kurz gesagt das Spiel bietet für erfahrene Action-Spieler eine durchaus knackige Herausforderung (das Wortspiel musste sein) aber Kinder oder Personen mit wenig Geduld sollten sich zwei mal überlegen ob sie sich an das Spiel heran wagen. Jump'n Run-Könner werden dagegen dezent unterfordert.

Grafik
Meine Damen und Herren, DAS ist die Next Generation. Knack mag nicht das grafisch allerbeste PS4-Spiel sein, reiht sich aber nahtlos zu den sehr ansehnlichen Titeln für Sonys frische Heimkonsole ein. Stellenweise ist der Detailreichtum und die Bildschärfe schon atemberaubend und kann mit Pixar-Filmen mithalten. Besonders wenn noch die spezielleren Relikte dazu kommen wie Eis oder Holz staunt man nicht schlecht, dass das Spiel trotz so vieler Objekte noch butterweich läuft.

Sound 
Die Musik von Knack ist nett. Nicht mehr und nicht weniger. Was eher auffällt ist die sehr gute deutsche Synchronisation. 

Das gefällt mir an Knack
- Saubere direkte Steuerung
- Sehr gute Grafik und flüssige Animationen
- Relativ großer Umfang für ein Spiel dieser Art
- Gute deutsche Synchronisation 
- Viele verschiedene Gegnerarten


Das gefällt mir nicht an Knack 
- Viel zu hoher Schwierigkeitsgrad
- Checkpoints unregelmäßig weit auseinander
- Schlecht ausbalanciertes Treffersystem
- Langweilige Story
- Zuwenig und zu leichte Jump'n Run Passagen
- Gesammelte Items lassen sich nicht auf höheren Schwierigkeitsgrad übernehmen 

Fazit: Sonys Einstand auf der PlayStation 4 hätte besser aber auch schlechter sein können. Das Spiel ist nicht so schlecht wie es von der Presse gemacht wird, reißt aber auch keine Bäume aus und hat deutliche Schwächen, die ein Top-Titel nicht haben darf. Allem voran das schlecht ausbalancierte Treffersystem. Gepaart mit den manchmal arg weit auseinander liegenden Rücksetzpunkten frustriert es leider öfter als notwendig wäre. Wenigstens lässt es sich gut steuern, so dass man zumindest nicht wegen mangelnder Kontrolle stirbt. Grafisch zeigt das Spiel in welche Richtung sich die Branche entwickelt. Musikalisch bleibt es unauffällig, kann aber wiederum bei der deutschen Synchronisation punkten. Unter dem Strich bleibt ein Spiel, welches als Launchtitel eine durchaus respektable Qualität vorweist, sich aber nicht als Hit in den Köpfen der Spieler festbrennen wird.

Wertung: 7,0 von 10 Punkten

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