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Montag, 7. Mai 2012

Testbericht zu Final Fantasy XIII-2

System: PlayStation 3                        Texte: deutsch
Release: 03.02.2012                           Sprachausgabe: englisch
Genre: Rollenspiel                               Version: Deutschland
Entwickler: Square Enix                     Altersfreigabe: USK 12
Spieler: 1                                              Auflösung: bis 1080p 



Die Final Fantasy-Serie. Wahrscheinlich jeder Videospieler hat bereits von ihr gehört oder mindestens einen Teil gespielt. Seit 1987 erfreut uns die japanische Spieleschmiede Square Enix (damals Squaresoft) bereits mit Abenteuern der berühmtesten Rollenspiel-Reihe überhaupt. Obwohl jeder Teil seine ganz eigene Story besitzt gab es im Laufe der Jahre zwei Ausnahmen. Zuerst wurde Final Fantasy X direkt fortgesetzt. X-2 kam allerdings leder in keinster Weise an den hervorragenden Vorgänger heran. Nun hat Square Enix es wieder versucht und die Geschichte von Final Fantasy XIII direkt fortgesetzt. Ob es diesmal besser gelungen ist und was ein langjähriger Final Fantasy-Fan zu dem Spiel sagt lest ihr in den nächsten Zeilen.

Story
Die Geschichte schließt direkt an Final Fantasy XIII an. Das Schicksal Cocoons schien besiegelt bevor Vanille und Fang sich in die Esper Ragnarok verwandelten und den Absturz der schwebenden Welt abwendeten. Doch der Preis dafür war teuer, denn seitdem sind beide in der Säule aus Kristall eingeschlossen, die Cocoon trägt. Nun droht neue Gefahr, denn Caius Ballad, der Wächter der Zeit, will seine eigene Zukunft nach Maß schaffen. In der Rolle von Serah Farron und Noel Kreiss liegt es nun an euch, die Zeit zu euren Gunsten zu beeinflussen und dafür zu sorgen, die Pläne von Caius zu durchkreuzen und zum anderen, Serahs Schwester Lightning wieder zu treffen. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.

Gameplay
Wie in Final Fantasy so üblich bereist ihr im Laufe eures Abenteuers viele verschiedene Orte, sammelt Informationen und bekämpft eure Feinde. Neu in diesem Teil ist die Möglichkeit, einen und den selben Ort in verschiedenen Zeiepochen zu bereisen. Das eröffnet natürlich viele Möglichkeiten. So könnt ihr manch ein Schicksal abwenden, in dem ihr z.B. in die Vergangenheit reist um dort die richtigen Vorkehrungen zu treffen und dann zurückkehrt in die gesicherte Zukunft. Der Wechsel zwischen den Zeiten wurde geschichtlich sehr schön umgesetzt und sorgt nicht selten für spannende Momente.

Das Kampfsystem orientiert sich wie Final Fantasy XIII auch schon am Active Time Battle System. Ihr könnt euch auch hier wieder aus verschiedenen Jobklassen die Paradigmen eurer Wahl zusammen stellen, um optimal gegen jede Gefahr gerüstet zu sein. Die Mischung aus Dynamik und Taktik ist auch diesmal wieder voll aufgegangen und sorgt für mitreißende Gefechte. 

Eine große Neuerung sind zudem die unzähligen Monster, die ihr zähmen und bis zu drei Stück eurer Party hinzufügen könnt. Wer hier die Spieltiefe richtig durchschaut kann sich Mitstreiter zurecht züchten, die es locker mit den Hauptcharakteren aufnehmen und diese bei weitem übertreffen können. Genauso wie Serah und Noel besitzen auch sie ihr eigenes Kristarium, können aber noch viel präziser aufgelevelt und zusätzlich durch die Transfusionen verschiedener Fähigkeiten gestärkt werden. Ein Element, dass unglaublichen Spielspaß bietet wenn man sich damit beschäftigt.

Grafik
Ich denke man kann Final Fantasy XIII-2 technisch zur Crème de la Crème im heutigen Maßstab der Videospiele sehen. Was Square Enix hier geleistet hat ist teilweise atemberaubend schön. Angefangen bei den detailierten Gesichtszügen, die so voller Leben stecken, dass man denken könnte sie gehören realen Menschen, bis hin zu den wunderbar ausgestalteten Landschaften glänzt dieses Spiel auf ganzer Linie. Selbst die Monster sind vom Design her so fantastisch gemacht, dass man es kaum glauben kann. Wenn dann auch noch Zwischensequenzen eingeblendet werden, bekommt man schon fast Gänsehaut. Hier zeigt die aktuelle Generation nochmal so richtig was sie drauf hat.

Sound 
Auch ohne Starkomponist Nobuo Uematsu ist die musikalische Untermalung des Spiels durchaus gelungen. Manch einer wird zwar von den teilweise sehr rockigen Klängen schockiert sein, aber dann doch feststellen, dass auch das gut zur laufenden Action passt. Natürlich gibt es aber auch wieder wohlklingende Balladen, teilweise sogar mit Gesang von der philippinischen Künstlerin Charice und orchestrale Stücke, die epischer kaum sein könnten.

Das gefällt mir an Final Fantasy XIII-2 
- zauberhafte Story mit vielen Überraschungen 
- tiefgründiges Monsterzucht-Feature 
- atemberaubende Grafik auf Referenzniveau 
- abwechslungsreiche Missionen, die viel zum entdecken bieten
- fabelhafte musikalische Untermalung
- hoher Wiederspielwert durch zusätzliche Missionsziele und DLCs 

Das gefällt mir nicht an Final Fantasy XIII-2 
- die fantastische Traumreise ist irgendwann leider vorbei ;)
- die Aufgaben der Hauptgeschichte sind teilweise zu einfach

Fazit: Was Square Enix mit Final Fantasy XIII-2 geschafft hat ist einzigartig. Sie haben den Spagat vollbracht, viele geliebte Elemente aus früheren Teilen in ein modernes Gewand zu übertragen. So wirkt das Kampfsystem niemals zu chaotisch oder zu konservativ. Die Geschichte ist episch erzählt und voller Wendungen. Grafisch wird hier ein kinoreifes Feuerwerk abgebrannt, das seinesgleichen sucht und auch musikalisch gibt es nichts auszusetzen. 

Final Fantasy XIII-2 ist ein rundes gelungenes Abenteuer, dass sich kein Rollenspiel-Fan entgehen lassen darf. Noch deutlich besser als der direkte Vorgänger. Teilweise ist es etwas zu leicht. Man vermisst ein wenig die vielen optionalen Herausforderungen wie in früheren Teilen. Doch wer bereit ist, zusätzlich in die DLCs zu investieren erhält auch hier seine Herausforderung und wird seinen Meister finden, wenn er nicht alle Facetten nutzt, die das Spielsystem ihm bietet. Square Enix ist nach einem kurzen Formtief wieder dort angelangt wo man sie damals schon gesehen hat, nämlich auf dem Olymp der besten Spieleentwickler und jeder sollte ihre Arbeit belohnen, in dem er dieses fantastische Spiel kauft.

Ich kann nicht anders als diesem Spiel die volle Punktzahl zu geben. Es mag nicht das perfekte Spiel sein, aber es vereint all seine Stärken so gut, dass man über kleine Schwächen locker hinwegsehen kann. 10 von 10 Punkte.

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